Stellt euch eine Stadt vor, in der Fahrräder wichtiger sind als Autos. Klingt utopisch? Nicht in unserem Münster! Hier hat sich das Zweirad zum unangefochtenen Star der Straßen gemausert. Aber wie kam es dazu, dass unsere westfälische Perle zur Fahrrad-Hauptstadt Deutschlands wurde? Zeit für einen Blick hinter die Kulissen der Stadt, die das Radfahren zur Kunstform erhoben hat.
Zugegeben, Münster hatte von Anfang an gute Karten. Unsere Stadt ist so flach wie ein Pfannkuchen – perfekt für alle, die beim Radeln nicht gleich ins Schwitzen geraten wollen.
Dazu kommt, dass in Münster alles irgendwie nah beieinander liegt. Uni, Arbeitsplatz, Kneipe – alles nur einen Katzensprung entfernt. Da wäre man ja schön blöd, sich ins Auto zu quetschen.
Aber es ist nicht nur Mutter Natur, die uns in die Karten gespielt hat. Nein, wir Münsteraner:innen haben ordentlich nachgeholfen. Mit einem Radwegenetz, das sich gewaschen hat: 254 Kilometer lang!
Das ist, als würde man von hier bis nach Frankfurt radeln – nur eben kreuz und quer durch unsere schöne Stadt. Und das Sahnehäubchen? Unsere Promenade! Ein autofreier Ring um die Innenstadt, auf dem Radler freie Fahrt haben. Herrlich!
Jetzt wird es kurz etwas technisch, aber keine Sorge, die Zahlen sind echt beeindruckend: Auf 310.000 Einwohner kommen bei uns über 400.000 Fahrräder. Das heißt, statistisch gesehen besitzt jede:r Münsteraner:in 1,67 Fahrräder.
Zugegeben, ein ganzes Fahrrad zu besitzen ist ja normal, aber was zum Kuckuck machen wir mit den restlichen zwei Dritteln? Vielleicht ein Miniatur-Fahrrad fürs Wohnzimmer? Nee, wir haben in Münster einfach viele Stellplätze und auch Spezialvorrichtungen, wie z.B. eine Lastenrad Garage, gibt es wohl mehr als anderswo.
Die Wahrheit ist natürlich auch, dass einige Bikes unbenutzt herumstehen. Außerdem gibt es natürlich Nerds, die ein Bike für die City und eins fürs Rennradfahren etc. besitzen.
Noch beeindruckender: 35 bis 40 Prozent aller Wege legen wir Münsteraner:innen mit dem Rad zurück. Das ist so, als würde mehr als jede:r Dritte in der Stadt permanent auf dem Sattel sitzen.
Kein Wunder, dass bei uns die Oberschenkel stärker ausgeprägt sind als anderswo! Das ist zwar noch nicht statistisch belebt, wäre aber mal eine Untersuchung wert, oder?
Apropos Sattel – in Münster muss kein Rad lange leiden. Wir haben vier Radstationen, wo man seinen treuen Drahtesel sicher parken kann.
Die größte am Hauptbahnhof ist ein wahres Fahrrad-Hotel mit 3.500 Stellplätzen. Und weil wir hier in Münster nichts halbe Sachen machen, gibt es dort auch gleich noch eine Werkstatt, einen Verleihservice und – haltet euch fest – eine Fahrrad-Waschanlage!
Ja, ihr habt richtig gehört. Hier werden Fahrräder verwöhnt wie anderswo Luxuskarossen.
Wem das noch nicht reicht: Über 100 Fahrradläden und -werkstätten sorgen dafür, dass unsere „Leezen“ (so nennen wir hier liebevoll unsere Fahrräder) immer top in Schuss sind. Einige Anbieter haben sogar begonnen, mit Fahrrad Leasing Münster noch fahrradfreundlicher zu gestalten.
In Münster findet ihr mehr Fahrradläden als Bäckereien (von denen es auch viele tolle gibt!) – und das will in Deutschland schon was heißen. Ganz günstig sind Fahrradläden in Münster zwar nicht, es gibt aber auch einige studentenfreundliche Anbieter und Tarife.
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All diese Bemühungen sind nicht unbemerkt geblieben. Regelmäßig wird Münster als fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands ausgezeichnet.
2023 haben wir wieder den Fahrradklima-Test des ADFC gewonnen.
Klar, wir freuen uns über die Auszeichnungen. Aber noch mehr freuen wir uns darüber, dass immer mehr Städte unserem Beispiel folgen wollen.
Und wisst ihr was? Unsere Fahrradliebe zieht sogar Touristen an! Menschen aus aller Welt kommen zu uns, um zu sehen, wie eine Stadt aussieht, in der Fahrräder den Ton angeben.
Manche von ihnen sind so begeistert, dass sie am liebsten gar nicht mehr nach Hause fahren würden. Aber keine Sorge, wir haben genug Fahrräder für alle!
Glaubt ja nicht, wir würden uns auf unseren Lorbeeren ausruhen. In Münster denken wir ständig darüber nach, wie wir das Radfahren noch besser, noch sicherer, noch spaßiger machen können.
Neue Fahrradstraßen, clevere Ampelschaltungen, noch mehr Abstellmöglichkeiten – wir haben große Pläne!
Unser Traum? Eine Stadt, in der Kinder sicher zur Schule radeln können, in der Senior:innen ohne Angst unterwegs sind und in der jede:r, ob Einheimische:r oder Besucher:in, die Freiheit und den Spaß des Radfahrens erleben kann. Und wisst ihr was? Wir sind auf dem besten Weg dahin.
Münster zeigt, dass eine Stadt, die aufs Fahrrad setzt, nicht nur umweltfreundlicher ist. Sie ist auch lebendiger, gesünder und – seien wir ehrlich – einfach cooler. Wer einmal durch unsere Straßen geradelt ist, der versteht, warum wir Münsteraner:innen so vernarrt in unsere Fahrräder sind.
Zum Schluss noch ein paar Insider-Tipps für alle, die Münsters Fahrradparadies selbst erleben wollen:
Mit diesen Tipps seid ihr bestens gerüstet für euer Münster-Abenteuer auf zwei Rädern. Also, schwingt euch auf den Sattel und erlebt, warum wir hier alle so fahrradverrückt sind. Wir sehen uns auf der Straße – natürlich auf dem Fahrrad!